Ich sitze im IC2312 von Stuttgart nach Münster (gut, zu dem Zeitpunkt, an dem ich diesen Artikel veröffentliche, sitze ich da nicht mehr, denn im Zug bin ich nicht online). Zugestiegen bin ich in Mannheim, und ich fahre bis Düsseldorf, von wo mich der Nahverkehrszug nach Hause bringt. In diesem Intercity habe ich keine Sitzplatzreservierung, und es wäre auch unnötig gewesen, denn ich sitze hier im vordersten Wagen, nahe des Fahrradabteils, und bin der einzige Fahrgast in diesem Wagen. Ich habe die freie Auswahl unter 31 Sitzplätzen und habe den angenehmsten gewählt, und das ist für mich Platz 45.Fensterplatz in der Viererbank mit Tisch, rechte Seite, vorwärts fahrend. Ich fahre lieber vorwärts, da ist der Blick besser, und gestern habe ich im IC von Aalen nach Karlsruhe eine Viererbank in Beschlag genommen und mich am Kopfbahnhof Stuttgart auf die andere Tischseite gesetzt, wegen des Richtungswechsels. Die rechte Seite ist mir deswegen lieber, weil wir ab Mainz die Rheinschiene entlangfahren, und die rechte Zugseite ist die Seite zum Rhein raus, hier habe ich dann also den besten Blick. Und da hier keine Plätze reserviert sind, kann ich hier bis Düsseldorf bleiben. Erfahrungsgemäß werden die Plätze in „Randlagen“ (also am Anfang und Ende des Zuges) als letzte zur Reservierung rausgegeben, so dass man da oft massenhaft freie Plätze findet. Das habe ich letzten Sommer von einem Schaffner im EC von Karlsruhe nach Düsseldorf gelernt, und seitdem habe ich keine einzige Reservierung mehr gekauft. Und jetzt habe ich diesen schönen Platz, an dem es obendrein eine Steckdose für den Laptop gibt. Was will man mehr?
Mainz: Hmm, ich frage mich, wann sich der Schaffner mal hierher verirrt. Nicht, daß es nötig wäre: Mein Ticket wurde schon zweimal kontrolliert, und ich brauche keinen Schaffner. Jetzt steigen mehr Leute zu, ich bin nicht mehr alleine hier. Macht nichts, Im Fernverkehr ist es immer noch ruhig.
Gestern auf der Hinfahrt habe ich zwischen Düsseldorf und Stuttgart meine gesamten Lernstandserhebungen ausgewertet, den ganzen Stapel. Das fahrende Büro, sozusagen. Sinnvoll genutze Zeit.
Koblenz: Wieder Zusteiger. Es füllt sich mittlerweile merklich. Der Schaffner sagt durch, dass Marie bitte zu ihren Eltern in Wagen 10 zurückkehren möge. Ich schaue Futurama auf dem Laptop und lasse mich nicht stören. Mittlerweile sind wir auf der Rheinschiene, der Blick ist gut, nur das Wetter ird immer schlechter.
Bonn: Ich hatte gar nicht gewußt, daß wir in Bonn halten, aber soll mir recht sein. Es regnet. Regen ist blöd. Naja, ich muß ja nicht raus heute, nur nachher kurz in Breyell vom Bahnhof nach Hause. Es sind weitere Leute zugestiegen, mittlerweile gibt es nur noch wenige freie Plätze. In meiner Viererbank hat sich aber sonst noch nieand hingesetzt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Menschen erstmal nach zwei freien Plätzen nebeneinander suchen, bevor sie sich zu fremden Menschen dazusetzen. Und in so einem Zug gibt es viele Plätze, da gehen sie durchaus mal einen Wagen weiter. Wenn sich jemand setzen sollte, wird er aber erstmal den Platz mir diagonal gegenüber nehmen, das erlaubt die größtmögliche Distanz (und Beinfreiheit).
Mir fällt gerade auf, dass die Sitznummern höher gehen, als es in diesem Wagen Plätze gibt. Seltsam.
Gestern war ich beim Fußball, abwer allzuviel gibt es nicht zu sagen. Die Preußen haben ordentlich gespielt, zwei Abseitstore gemacht, dafür kein richtiges, und am Ende haben sie durch einen direkten Freistoß das Tor kassiert. Leider verloren. Ärgerlich. Ich war erstmal schlecht gelaunt, habe mich auf dem Weg zum Bahnhof mit einem netten Aalen-Fan unterhalten (der in Heidenheim wohnt, also im fußballerischen Feindesland), dann ein Bier in der Kneipe gegenüber vom Bahnhof getrunken und bin dann nach Karslruhe, wo ich mit guten Freunen einige schöne Stunden in der Zollernbar verbracht habe. Sogar den Boxkampf konnten wir da schauen. Und heute morgen hatte ich nicht einmal Kopfschmerzen, ich bin allerdings ein wenig müde.
Köln: Mehr Regen, sonst nichts Wesentliches. In zwanzig Minuten bin ich in Düsseldorf, da muß ich wieder umsteigen, in den Nahverkehr. Ich mag Nahverkehr nicht. IC,EC, ICE sind prima, aber Nahverkehr nervt. Naja, hilft nichts, ich muß ja nach Hause.
Signing off.
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