Freitag der dreizehnte, sieben Uhr achtundfünfzig morgens. Zwei Freunde setzen sich mit einem Kaffee bewaffnet in den Intercity von Münster nach Bremen (also eigentlich weiter, aber fragt mich nicht wie weit). Ziel ist die Hansestadt an der Weser, und der Grund erscheint albern: Wir wollen einen Supermarkt besuchen. Natürlich nicht irgendeinen Supermarkt, sondern den Spar-Markt des Shopbloggers Björn Harste, dessen Blog wir beide seit Jahren lesen. Schon seit längerem hatten wir uns gesagt, daß wir da mal hinwollten; irgendwann hatten wir auch beschlossen, vor dem brerühmt-berüchtigten Leergutautomaten einen Bierjungen zu trinken. Dementsprechend hatten wir tatsächlich zwei kleine Bierkrüge im Rucksack dabei un waren somit komplett ausgerüstet, um unsere Aktion durchzuziehen.
In Bremen sind wir erstmal am Markt in ein Bistro eingekehrt und haben uns ein Bierchen gegönnt (das zweite des Tages, im Zug hatten wir auch schon zugegriffen), und dann wanderten wir schnurstracks in die Neustadt. Dank Eifon und Kartenapp mit Kompass war es ein Kinderspiel, die Richtung zu finden, und so standen wir dann gegen elf Uhr vor dem Sparmarkt in der Gastfeldstraße. Auf dem Weg wurde uns immer mehr bewußt, wie verrückt es eigentlich ist, nach Bremen zu fahren, um einen Supermarkt zu besuchen. Ich kam mir ein bißchen vor wie ein 15-Jähriger, der zum ersten Mal zum Training seines Lieblingsfußballklubs geht und die Stars mal hautnah bewundern darf. Aber man muß auch sagen, im Endeffekt ist es tatsächlich ein Supermarkt, und ein enger obendrein. Wir haben uns drinnen erst einmal gründlich umgeschaut und all die Dinge und Ecken identifiziert, die uns aus jahrelanger Blogleserschaft so gut bekannt waren. Besonders hatte es uns natürlich der Leergutautomat angetan, der (man mag es kaum glauben) einfach ein Leergutautomat ist. Wir fütterten ihn mit den Flaschen aus dem Zug und begutachtetetn dann das Zotter-Regal. Nachdem wir uns eine Tafel ausgesucht hatten, schien es uns dann doch an der Zeit, mal den Chef kennenzulernen, und auf kurze Nachfrage holte man ihn uns gern heran. Und da war er dann, lebensgroß, der Shopblogger Björn, wohl einer der Blogger, die ich schon am längsten verfolge.
Wir haben uns ein paar Minuten nett unterhalten, über unser Hiersein, den Stand des Ladens, unseren Schnellbiertrinkplan, und dann empfahl uns der Chef noch ein frisches Bier, nämlich das Nordsch, das frisch gebraut im Kühlregal zu finden ist (in unserem Fall mit MHD 20.04., also gerade eine Woche weg). Und dann wollten wir Björn auch nicht länger vom Arbeiten abhalten und verabschiederen uns. Wir kauften eine Flasche Becks, kehrten damit wieder zum Automaten zurück und tranken unser schnelles Bier, wobei Björn dann doch noch als Fotograf fungierte. Da Steve mir die Bilder bisher nicht geschickt hat, kann ich sie hier auch nicht einbauen, aber drüben beim Shopblogger ist die Aktion in ganzer Pracht zu bewundern (und zwar hier). Und dann, naja, dann verließen wir den Laden eben wieder und zogen unserer Wege. Naja, genaugenommen zogen wir nur in den kleinen Park zwischen Wall und Contrescarpe und genehmigten uns dort erstmal ein Krüglein vom frischen Nordsch. Leckeres Zeug, sag ich euch.
Dann begann unsere kleine Sightseeing-Tour in der Bremer City. Schnoorviertel inklusive Geschichtenhaus, dann was gegessen, durch die Gegend gewandert, die Bleikammern besucht, an der Weser in die Frühlingssonne gesetzt, auf dem Pannekoekenschiff eingekehrt, wieder ins Schnoorviertel und dort einen kleinen Geocache gefunden, schließlich obligatorisch die Statue der Bremer Stadtmusikanten angeschaut. Und dann war der Tag auch schon fast vorbei, wir sind wieder zum Bahnhof und haben unseren Zug zurück nach Münster genommen. Müde waren wir, die Füße schmerzten ein wenig, aber wir freuten uns über einen guten Tag. In Münster sind wir dann nicht mehr rausgegangen, sondern haben uns auf dem Haus mit „Wer wird Millionär“ und Internet den Abend vertrieben. Wir hatten ja noch zu tun am Samstag. Wir sind früh schlafen gegangen, und ich war im Endeffekt gegen Mittag wieder in Nettetal. So endete die Reisewoche ganz unspektakulär, ohne Klimbim, aber müde bin ich immer noch. Deswegen auch jetzt: Gute Nacht.
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